Öffnungszeiten:
Mitte März bis 9. November, Mittwoch
und Sonntag von 15.00 bis 17.00 Uhr. Gruppen nach Vereinbarung Sonderführungen
ganzjährig.
Geschichte:
Die Synagoge wurde am 28.
November 1851 mit einem Festprogramm von der ganzen Gemeinde Affaltrach
sowie zahlreichen Gästen aus dem kirchlichen und öffentlichen
Leben eingeweiht. Sie ist eine der wenigen Synagogen, die alle Räume,
die für das kultische wie das tägliche Leben einer jüdischen
Gemeinde wichtig sind, in einem Gebäude vereinte: Gottesdienstraum,
Schulzimmer, Sitzungszimmer, rituelles Tauchbad und Lehrerwohnung.
In der Reichspogromnacht
vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Einrichtung des Betsaales geschändet
und weitgehend zerstört, das Gebäude selbst blieb erhalten.
Heute gehört das Gebäude
dem Landkreis Heilbronn. Er hat das zweckentfremdete Haus 1986 von der
Gemeinde Obersulm übernommen, vor dem Verfall bewahrt und nach den
alten Plänen wiederhergestellt. Der Freundeskreis ehemalige Synagoge
Affaltrach e. V. hatte den Anstoß zur Rettung des Gebäudes gegeben
und ist für die Bildungsarbeit und die Veranstaltungen im Museum verantwortlich.
Die Betreuungskosten für den laufenden Unterhalt trägt die Gemeinde
Obersulm.
Präsentation:
In fünf Räumen
wird anhand von Reproduktionen von Texten, Urkunden und bildlichen Darstellungen
sowie Schautafeln und einigen Kult- und Alltagsgegenständen die jüdische
Geschichte in Kreis und Stadt Heilbronn nachgezeichnet:
Verfolgung und Ausweisung
der Juden aus Heilbronn im Mittelalter; Beispiele für Judenordnung
und Schutzbriefe; Rechtliche Gleichstellung der Juden im 19. Jahrhundert;
Systematische Verfolgung und Vernichtung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus;
Würdigung jüdischer Persönlichkeiten unserer Heimat.
Wechsel- und Sonderausstellungen
vertiefen einzelne Themenbereiche.
Im einstigen Betsaal werden
Kultgegenstände und Schautafeln zu folgenden Themen gezeigt:
Feste im Judentum; Sabbat
und Gottesdienst; Religiöses Leben in der Familie.
Im Untergeschoss befindet
sich das rituelle Tauchbad (Mikwe), im ehemaligen Sitzungszimmer im Erdgeschoss
eine Bücherei mit einer Lese-Ecke und im ersten Stockwerk eine koschere
Küche.
Der Verein zur Erhaltung
der Synagoge Affaltrach e.V. wurde am 3. Mai 1985 mit dem Ziel gegründet,
die ehemalige Synagoge wieder einer würdigen und sinnvollen Nutzung
zuzuführen. Am 9. November 1988 konnte der Landkreis Heilbronn das
renovierte Gebäude, im Mai 1989 das Museum in der Synagoge der Öffentlichkeit
übergeben.
Um die Förderung deutsch-jüdischer
Beziehungen zu pflegen, insbesondere mit ehemaligen jüdischen Bürgern
Heilbronns und deren Nachkommen, wurde im Jahre 1988 der „Deutsch-Jüdische
Freundeskreis Heilbronn e.V." gegründet.
Beide Vereine haben sich
mit Wirkung vom 1. Januar 1996 zusammengeschlossen. Die Ziele beider Vereine
wurden zusammengefasst. Der neue Verein trägt jetzt den Namen „Freundeskreis
ehemalige Synagoge Affaltrach e.V."
Quellen: Gemeindeverwaltung
Obersulm; Freundeskreis ehemalige Synagoge Affaltrach e. V., Prospekt.
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Jüdischer Friedhof
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Auf dem Friedhof außerhalb
Affaltrachs (Nordwesthang des Salzberges) wurden seit der zweiten Hälfte
des 17 Jahrhunderts bis Januar 1941 über 700 jüdische Mitbürger
aus Affaltrach und den jüdischen Gemeinden der näheren und weiteren
Umgebung bestattet. Die letzten Beerdigungen fanden von Januar bis August
1942 statt. In dieser Zeit starben 12 Insassen des sog. jüdischen
Altersheims, das von den Nationalsozialisten im Eschenauer Schloss zwangsweise
eingerichtet worden war. Eine Dokumentation mit ausgewählten Grabsteinen
wurde 1995, eine Volldokumentation dieses Friedhofs mit über 600 Grabsteinen
1998 erstellt. |
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